Die Schlafphasen – gesunder Schlaf im Rhythmus

Mehrmaliges Aufwachen in der Nacht ist durchaus normal. Wir wachen im Schnitt sogar 10 – 30 Mal pro Nacht auf, nehmen dies aber gar nicht bewusst wahr und schlafen nach maximal zwei bis drei Minuten wieder ein. Diese Wachphasen, die wir nicht als solche empfinden, verhindern zum Beispiel, dass wir beim Umdrehen aus dem Bett fallen. Wachzustände sind also sogar Teil unseres Schlafzyklus. Doch wie sieht dieser genau aus?

Schlafphasen einfach erklärt

Unser Schlaf verläuft nach einem Zyklus. Dieser ist im Schnitt ca. 90 Minuten lang und wird in einer durchschnittlich langen Nacht mehrmals durchlaufen. Es kommt zu vier bis sieben Wiederholungen, wobei sich die Länge der Phasen im Laufe der Nacht verändert.

Die Einschlafphase

In der Einschlafphase gleiten wir langsam in den Schlaf, es kann jedoch immer wieder zu kurzen Wachzuständen kommen. Weil unser Gehirn oft schneller abschaltet als unser Körper, kann unser Gleichgewichtssinn getäuscht werden und das Gefühl des Fallens entstehen. In dieser Phase kommt es vermehrt zu unkontrollierten Muskelzuckungen in Armen und Beinen.

→ In der Einschlafphase schlafen wir nicht sehr tief, wir können also schon durch kleine Störfaktoren wie Licht- oder Geräuschquellen wieder aufwachen.

Die Leichtschlafphase

Von der Einschlafphase gleiten wir in die Leichtschlafphase. Diese nimmt ein Drittel bis sogar die Hälfte unseres Schlafzyklus ein. Die Körperfunktionen werden heruntergefahren, der Atem verlangsamt sich und unsere Körpertemperatur sinkt. Wir beginnen, das tagsüber Erlebte zu verarbeiten.

→ Auch in dieser Phase können wir noch leicht durch Störungen von außen aufgeweckt werden.

Die Tiefschlafphase

Als nächstes folgt die wichtigste Phase unseres Schlafes, da sie die erholsamste für unseren Körper und Geist ist: der Tiefschlaf. In dieser Phase kommt es zur tiefsten körperlichen Erholung, wir sind quasi im Standby-Modus und alle Körperfunktionen wie Herzfrequenz, Atmung und Muskelaktivität sind auf ein Minimum heruntergefahren. Erstaunlicherweise ist das jedoch auch die Phase, in der wir im Schlaf sprechen oder sogar Schlafwandeln.

→ Aus der Tiefschlafphase sind wir nur schwer zu wecken, passiert dies jedoch, fühlen wir uns stark benommen und verwirrt und brauchen normalerweise einige Minuten, um wieder richtig ins Bewusstsein zu finden.

Die REM-Phase

Von der Tiefschlafphase gleiten wir über eine erneute Leichtschlafphase in den sogenannten REM-Schlaf. Der Name REM kommt von Rapid-Eye-Movement, dem Merkmal, an dem diese Phase gut zu erkennen ist, denn unsere Augen bewegen sich unter den Lidern. Unsere Herzfrequenz und der Blutdruck steigen, wir atmen schnell und flach.

In diesem Schlafabschnitt ist unser Gehirn hoch aktiv. Es setzt sich mit emotionalen Sinneseindrücken und Informationen auseinander. Das Erlebte wird in Traumbilder umgewandelt und im Langzeitgedächtnis abgespeichert. Damit wir die Bewegungen des Geträumten nicht tatsächlich ausführen, ist unsere Muskulatur – quasi als Sicherheitsmaßnahme – maximal entspannt und regungslos.

→ Auch die REM-Phase, die im Laufe der Nacht immer länger wird, ist eine Phase mit leichtem Schlaf – wir können leicht geweckt werden. Es kann z.B. passieren, dass wir Umgebungsreize wahrnehmen und diese (wie zum Beispiel das Weckerklingeln) in unseren Traum einfließen lassen, bevor sie wirklich ins Bewusstsein vordringen und wir davon aufwachen.

Der Schlafzyklus im Laufe der Nacht

Der erste Teil der Nacht ist besonders wichtig, denn er ist begleitet von langen Tiefschlafphasen, die für unsere geistige als auch psychische Erholung sorgen. Im Laufe der Nacht werden die Tiefschlafphasen immer kürzer und die REM-Phasen, also die Traumphasen, immer länger.

Warum wachen wir auf?

Ob ein Impuls von draußen zu unserem Bewusstsein durchdringt und uns aufweckt, ist stark von der Schlafphase abhängig. Besonders anfällig für Geräusche und Weckimpulse sind wir vor allem nach dem Einschlafen. Aber auch in der Leichtschlafphase nehmen wir noch wahr, wenn zum Beispiel unser Name geflüstert wird – wir wachen davon aber nicht zwangsläufig auf. Erst in der Tiefschlafphase werden Reize von außen größtenteils abgeschirmt und dringen sehr schwer in unser Bewusstsein vor.

Wenn unser Bewusstseins schläft, ist unser Gehirn trotzdem noch wach. Es analysiert und bewertet die Umgebungsimpulse und sortiert diese in wichtig und unwichtig bzw. gefährlich und ungefährlich. Besonders ausgeprägt ist dies bei Eltern mit kleinen Kindern: So kann es sein, dass die Mutter den schnarchenden Partner oder das Gewitter ausblendet, weil kein Handlungsbedarf besteht, das leise Glucksen ihres Babys lässt sie aber augenblicklich aufwachen. Warum wir aufwachen, ist also von vielen Faktoren abhängig. Nicht alle davon können wir aber beeinflussen. 10 Dinge, die du ausprobieren kannst, um besser zu schlafen, findest du hier: https://schlafzzz.de/10-dinge-bei-schlafstoerungen/

über den Autor

Magdalena

Magdalena

Magdalena unterstützt unsere SchlafexpertInnen bei Schlafzzz als Redakteurin. Auch ihr liegt das Thema gesunder Schlaf und gut schlafen ohne Medikamente sehr am Herzen.

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