Etwa 8% der deutschen Bevölkerung ist von nächtlichen, periodischen Atemstörungen, der sogenannten 🔎 Schlafapnoe (ausgesprochen: Schlaf-a-pno-e), betroffen. Apnoe ist griechisch und bedeutet “ohne Atem”. Bei dieser Schlafstörung kommt es im Schlaf zu Atemstillständen, die zwischen 10 und 120 Sekunden andauern und sich bis zu 100-mal pro Nacht wiederholen. Da der Körper mit Sauerstoff unterversorgt wird, folgt auf die Aussetzer eine Phase des übermäßigen Luftholens, auch Hyperventilien genannt, die oft mit lautem Schnarchen verbunden ist. Bei diesem Vorgang werden die zur Erholung heruntergefahrenen Körperfunktionen wie Blutdruck und Herzschlag reaktiviert und es kommt zu Weckreaktionen (von Medizinern “Arousal” genannt), die den gesunden Schlaf massiv beeinträchtigen. Die Betroffenen bemerken selbst nicht, dass sie nachts immer wieder aufwachen und nach Luft schnappen. Sie sind aber tagsüber chronisch müde, vergesslich und es fällt ihnen schwer, sich zu konzentrieren, was besonders im Straßenverkehr gefährlich werden kann. Oft wird das Problem lange nicht wahrgenommen und erst erkannt, wenn der Partner nachts durch das laute Schnarchen und die langen Atempausen aufwacht oder nicht schlafen kann.
Welche Formen der Schlafapnoe gibt es?
Es werden zwei Formen der Schlafapnoe unterschieden:
Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) ist die weitaus häufigere Form. Dabei erschlaffen Muskeln im Gaumen und die Zunge fällt so weit zurück, dass sie die Luftwege blockiert. Der Schlafende bekommt zu wenig oder gar keine Luft mehr und es kommt zu Atemaussetzern und darauf folgendem Luftholen, das mit starkem Schnarchen verbunden ist. Die obstruktive Schlafapnoe sollte immer behandelt werden, da es zu Folgeerkrankungen wie z.B. Bluthochdruck, Herzversagen oder Depressionen kommen kann.
Die zentrale Schlafapnoe wird durch eine Fehlfunktion im zentralen Nervensystem bedingt und ist meist auf neurologische Schäden (z.B. durch Borreliose) zurückzuführen. Dabei bewegen sich die Atemmuskeln von Brust und Zwerchfell nicht stark genug. Die zentrale Schlafapnoe tritt vermehrt bei älteren Menschen auf und ist oft ungefährlich. Im Gegensatz zur obstruktiven Schlafapnoe bedarf sie nicht immer einer Behandlung.
Welche Ursachen hat die obstruktive Schlafapnoe?
- Übergewicht spielt die stärkste Rolle im Bezug auf Schlafapnoe – 80% der Betroffenen sind übergewichtig.
- Medikamente und Suchtmittel: Schlaftabletten, Beruhigungsmittel und Alkohol begünstigen die Erschlaffung der Muskeln im Gaumen und somit die Erkrankung.
- Alter und Geschlecht: Mit steigendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Schlafapnoe. Männer sind öfter betroffen als Frauen.
- Physische Faktoren: Ein zu weit nach hinten fallender Unterkiefer, eine große Zunge, vergrößerte Mandeln, Nasenpolypen oder eine schiefe Nasenwand können physische Gründe für Schlafapnoe sein.
Vorbeugung und Behandlung von Schlafapnoe
Damit die Schlafapnoe richtig behandelt werden kann, muss erst die Ursache ergründet werden. Zur Vorbeugung sollte man darauf achten, dass man Normalgewicht hat und Substanzen wie Schlafmittel und Alkohol gezielt vermeidet. Medizinische und therapeutische Maßnahmen (Zahnschienen, Nasenmasken) sollten nach Ursachenklärung in Absprache mit einem Arzt erfolgen.